Das älteste Feuerwehr-
gerätehaus Bayerns
Freiwillige Feuerwehr
Arnschwang
Segnung am 28. Juli 2013
I
n
der
Ränkamer
Straße
befindet
sich
das
älteste
original
erhaltene
Feuerwehrgerätehaus
in
Bayern.
Beleg
dafür
ist
ein
Schriftstück
vom
22.Mai
1863,
in
dem
das
königl.
Bezirksamt
Cham
den
dortigen
Maurermeister
Kraus
beauftragte,
zum
Akkordpreis
von
550
Gulden
in
Arnschwang
ein
Feuerhaus
zu
errichten.
Dieses
Feuerhaus
hat
dann
95
Jahre
seine
Dienste
geleistet,
bis
die
Feuerwehr
dann
1958
in
das
neu
gebaute
Haus
in
der
Nähe
der
Fa.
Wegscheider
umzog.
Das
alte
Häuschen
wurde
dann
jahrelang
durch
den
Obst-
und
Gartenbauverein
als
Lager
und
als
Pressraum
genutzt.
Unmittelbar
im
Anschluss
waren
der
Dorfstadel
und
die
Öffentliche
Viehwaage
angebaut.
Im
Rahmen
der
Dorferneuerung
wurden
der
Stadel
und
die
Waage
abgebaut
und
der
Obst-
und
Gartenbauverein
bezog
sein
neues
Domizil
in
der
Kirchgasse.
Somit
wurde
das
Gebäude
dem
Verfall
preisgegeben.
Als
ein
Antrag
auf
Abriss
des
Gebäudes
und
Veräußerung
des
Grundstücks
bei
der
Gemeinde
gestellt
wurde
entschloss
sich
die
Vorstandschaft
der
FFW Arnschwang unter dem Vorsitz von Johann Christl, sich für den Erhalt dieses Gebäudes einzusetzen.
Ebenfalls
wurde
vereinbart,
dass
die
Sanierungsarbeiten
unter
der
Federführung
der
FFW
Arnschwang
durchgeführt
werden.
Daraufhin
wurde
auf
Bemühen
von
Johann
Christl
das
Gebäude
unter
Denkmalschutz
gestellt.
Im
Sommer
2010
wurden
durch
das
Bayerische
Landesamt
für
Denkmalpflege
die
Finanzmittel
unter
der
Bedingung
bewilligt,
dass
die
Bauarbeiten
noch
im
Jahre
2010
begonnen
werden.
Somit
wurde
noch
im
September
2010
das
Gebäude
abgestützt
und
anschließend
der
Dachstuhl
wieder
instand gesetzt.
Die
Renovierungsarbeiten
am
alten
Feuerwehr-
gerätehaus
in
der
Ränkamer
Straße
wurden
im
Jahr
2011
fortgeführt,
konnten
jedoch
nicht
abgeschlossen
werden.
Der
Dachstuhl
wurde
saniert
und
das
Dach
neu
eingedeckt.
Die
Risse
in
den
Wänden
und
den
Gewölbedecken
wurden
durch
eine
Fachfirma
verpresst
und
das
Mauerwerk
statisch
in
Stand
gesetzt.
Als
weitere
Arbeiten
wurden
die
Fundamente
durch
ein
örtliches
Bauunternehmen
freigelegt
und
verfestigt
sowie
auf
Frosttiefe
geführt.
Weiter
wurde
das
gesamte
Gebäude
trockengelegt
bzw.
drainiert.
Anschließend
durch
die
FFW
Arnschwang
der
geschädigte
Putz
abgeschlagen und neu verputzt.
Im
Jahr
2012
konnten
wiederum
nicht
alle
Arbeiten
abgeschlossen
werden,
jedoch
das
äußere
Erscheinungsbild
entspricht
schon
fast
dem
Endzustand
und
ein
„optischer
Schandfleck“
in
unserer
Dorfmitte
ist
beseitigt.
So
wurde
in
diesem
Jahr
durch
eine
Baufirma
die
Gründung
freigelegt.
Dabei
wurde
festgestellt,
dass
die
Fundamente
bei
der
Ausführung
im
Jahre
1863
nicht
bis
Frosttiefe
geführt
wurden.
Hier
wurde
in
Abstimmung
mit
dem
Landesdenkmalamt
das
gesamte
Gebäude
unterfangen
und
die
Frostsicherheit
hergestellt.
Anschließend
wurden
die
Fundamente
gegen
Feuchtigkeit
abgedichtet
und
eine
Ringdrainage
erstellt,
um
die
bauliche
Substanz
langfristig
zu
schützen.
Nach
diesen
Arbeiten
wurde
der
Putz
instand
gesetzt und der Außenbereich um das Gebäude neu gestaltet.
In
Zusammenarbeit
mit
dem
Denkmalamt
wurde
entschieden,
die
Fenster
und
das
Eingangstor
unter
Verwendung
der
alten
Beschläge
neu
zu
erstellen.
Mit
diesen
Arbeiten
wurde
eine
Schreinerei
aus
dem
Gemeindebereich
beauftragt.
Die
Fenster
konnten
noch
vor
Wintereinbruch
eingebaut
werden,
das
Tor
wurde
im
Frühjahr
2013
ersetzt.
Weiter
musste
der
Putz
und
der
Boden
im
Innenbereich
im
instand
gesetzt
werden,
um
die
Arbeiten
endlich
abschließen
zu
können.
Ein
besonderer
Dank
gilt
hier
Sylvia
und
Willi
Weißthanner,
die
uns
den
Platz
für
das
Gerüst
zur
Verfügung
gestellt
haben
und
den
„Baudreck“
über
die
gesamte Baustelle in ihrem Garten ertragen haben.
Ein
Blick
in
das
Innere
zeigt,
dass
dieser
Maurermeister
Kraus
zu
dieser
Zeit
viele
Kapellen
gebaut
haben
muss.
Die
Deckengewölbe
sind
als
Kreuzgewölbe
ausgeführt,
wie
es
eigentlich,
auf
Grund
der
aufwendigen
Arbeit,
nur
für
Kapellen
und
kleine
Kirchen
üblich
war.
Bei
den
Sanierungsarbeiten
wurden
noch
alte
Bretter
aus
der
Verschalung
des
Dachüberstandes
entdeckt.
Diese
waren
in
den
Farben
der
Sattelbogner
gestrichen,
wie
sie
auch
auf
deren
Wappen
zu
finden
waren.
Diese
Farbgebung
wurde
wieder
aufgegriffen
und
nun
erstrahlt
das
neu
sanierte
Gerätehaus
in
den
Farben
Rot,
Ocker
und
Silber
bzw.
Weiß,
was
ein
Indiz
für
die
stolze Geschichte Arnschwangs war und wieder ist.
Um weiteren Gerüchten über die Kosten vorzubeugen möchten wir hier einige Zahlen nennen.
Im
Jahre
2008
wurde
von
Matthias
Weichs
eine
Kostenschätzung
über
die
Sanierung
des
alten
FFW-Hauses
in
der
Ränkamer
Straße
erstellt
und
an
das
Landesdenkmalamt
weitergeleitet.
Diese
Kostenschätzung
belief
sich
auf
ein
Gesamtvolumen
von
ca.
65.000
€.
Auf
Grund
dieser
Kostenschätzung
wurde
durch das Amt im Jahre 2009 bzw. 2010 ein Zuschuss für die Sanierung von pauschal 35.000 € gewährt.
Diese
Summe
wurde
bereits
zu
Baubeginn
im
Jahre
2010
in
voller
Höhe
ausbezahlt,
so
dass
die
Gemeinde
nicht
in
Vorleistung
gehen
musste.
Die
Erstellung
des
Dachstuhls
wurde
dann
hauptsächlich
durch
die
Mitglieder
der
Feuerwehr
durchgeführt.
Lediglich
die
denkmalgerechte
Instandsetzung
der
Sparren
und
Pfetten
sowie
einige
spezielle
Arbeiten
mussten
durch
einen
Fachmann
ausgeführt
werden.
Diese
Leistungen
wurden
von
der
Zimmerei
Dimpfl
erbracht
und
zusammen
mit
dem
erforderlichen
Material
in
Rechnung
gestellt.
Bei
den
vielen
Arbeitseinsätzen
standen
uns
die
Facharbeiter
und
der
Chef
der
Zimmerei
Dimpfl,
Alois
Dimpfl
jun.,
unentgeltlich
zur
Seite,
ebenfalls
wurde
uns
die
gesamte
Gerätschaft
zur
Verfügung
gestellt.
Hier
noch
unserer
Dank
an
Alois
und
seinen
Mannen.
Alle
weiteren
Arbeiten
wurden
an
ortsansässige
Firmen
freihändig
vergeben.
Eine
Zwischenbilanz
zeigt
nun,
dass
sämtliche
Arbeiten
mit
dem
Budget
von
35.000,00
€
abgewickelt
werden
können
und
keine
weiteren
Eigenleistungen
notwendig
sind.
Hier
sei
nur
noch
erwähnt,
das
die
FFW
Arnschwang
Eigenleistungen
in
Höhe
von
ca.
6.000,00
€
erbracht
hat.
Abschließend
möchten
wir
uns
bei
der
Gemeinde
bedanken,
die
uns
dieses
Gebäude
nach
Abschluss
der Arbeiten als Unterstellmöglichkeit für unsere Utensilien kostenlos zur Verfügung stellt.